Willkommen an Bord
Dein Abenteuer beginnt im lebendigen Harlingen an dem wunderschönen Wattenmeer. Zum ersten Mal setzt du einen Fuß aufs Gangbord – ein Wort, das dir schon bald vertraut sein wird. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee empfängt dich, und das Gesicht von Skipperin Katja wirkt schon nach wenigen Minuten vertraut. Zeit für eine warme Tasse Kaffee und einen ersten Blick in deine gemütliche Koje. Es fühlt sich jetzt schon wie nach Hause kommen an.
Der Fahrplan: Der Wind bestimmt
Am Tisch besprechen wir den Törnplan: die Seekarte ausgebreitet, Windy.com griffbereit und die Gezeitentabelle im Kopf. Wir könnten in jede Richtung fahren, doch am Ende entscheidet der Wind – eine erste Lektion für jede Landratte. Der Maat zeichnet mit Kreide den Segelplan aufs Deck. Wörter wie fieren, belegen, Niedergänge und Klampen erhalten an Bord eine ganz neue Bedeutung. Du lernst eine Sprache, die alle Seeleute rund um die Nordsee verstehen.
Die Stille des Segelns
Wir fahren zwischen den Wellenbrechern hinaus auf das offene Wasser. Die Segel werden unter den wachsamen Augen von Skipperin Katja gesetzt. Die Schoten werden belegt, das Schwert fällt auf Lee, der Motor verstummt … Stille. Segeln ist ein physikalisches Wunder, das du in dieser Woche aus nächster Nähe erlebst. Und mindestens genauso wichtig: Du lernst zu genießen – jeden einzelnen Tag. Das Wasser wechselt ständig seine Farbe – Grau, Blau, Türkis. Der Himmel zeigt seine typisch niederländischen Wolkenbilder mit ihren runden Formen und silbrigen Rändern. Und das samtige Schwarz des Nachthimmels offenbart plötzlich tausende Sterne.
Trockenfallen und Schwimmen: Abenteuer auf und unter der Wasserlinie
Ein Höhepunkt ist das Trockenfallen. Vier Stunden vor Niedrigwasser liegt ihr bereits auf einer Sandbank. Die Ebbe setzt ein, und ein paar Stunden später spaziert ihr über den Meeresboden – erstaunt darüber, wie groß das Schiff eigentlich ist. In den kleinen Rinnen und Wasserbecken ist das Wasser angenehm warm, perfekt für eine kleine Abkühlung. Auf dem IJsselmeer kannst du – wenn du dich traust – vom Klüverbaum ins kühle Wasser springen. Schwimme einmal um das Schiff herum und hake dieses Abenteuer auf deiner Bucket List ab.
Entdeckungstour entlang Inseln und Häfen
Vielleicht entdeckst du den stillsten Strand auf Vlieland, den schicksten Strandpavillon auf Terschelling, das gemütlichste Hafenlokal in Enkhuizen, den schönsten Leuchtturm auf Ameland, die angenehmste Fahrradtour auf Texel, die prächtigsten Gebäude in Hoorn und den leckersten Kibbeling in Den Oever. Das Inselgefühl gibt es wirklich – auf den Watteninseln, auf einer unbewohnten Insel in den friesischen Seen, auf den Marker Wadden, Pampus oder der Kreupel. Vielleicht war das Schiff selbst eure Insel, als ihr in der geschützten Bucht vor Anker lagt.
Zurück im Hafen
Zum Abschluss wirfst du die Leine mit einem geschmeidigen Schwung über den Poller. Treffer! Ein Kompliment vom Maat. Du machst noch einmal einen Mastwurf, um die Fender aufzuhängen – inzwischen ganz selbstverständlich – und gehst unbeschwert über das Gangbord. Ein letztes Foto mit den anderen Gästen; du wirst sie vermissen.
Achtung: Die genaue Route und auch die Möglichkeit, trocken zu fallen, hängen immer von Wind und Gezeiten ab und stehen daher nie im Voraus fest.




















