Während dieses Segeltrainings steht das Rechnen mit Gezeiten im Mittelpunkt – und genau dafür ist dieses Revier ideal. Wir beginnen mit der Überquerung des Ärmelkanals, bei der die Strömung quer zur Kurslinie steht – eine spannende Herausforderung: Welchen Kurs müssen wir setzen, wenn sich die Strömungsrichtung unterwegs ändert?
Angekommen bei den Kanalinseln beginnt der wahre Segelgenuss: Mit der Strömung gleiten wir durch beeindruckende Landschaften und vorbei an spektakulären Felsformationen. Viele Häfen in dieser Region besitzen jedoch eine Schwelle, die bei Niedrigwasser trockenfällt – das bedeutet: genau rechnen, wann wir ablegen und ankommen können. Spannende nautische Rätsel, bei denen vor allem das charmante französische Hafenstädtchen Carteret besondere Aufmerksamkeit verlangt.
Neben Gezeiten- und Routenberechnungen widmen wir uns auch dem Wetter. Wir lernen, wie man selbst eine Wetterkarte einzeichnet, um eine sichere und gut geplante Überfahrt zu ermöglichen. Ein besonderes Erlebnis ist die nächtliche Querung der stark befahrenen Schifffahrtsroute: Mit Lichterkennung, AIS und gegebenenfalls Radar navigieren wir sicher durch den regen Verkehr.
Die Reise beginnt in Torquay, von wo aus wir südlich entlang der wunderschönen Küste Devons nach Dartmouth segeln – eine stimmungsvolle Flussmündung, eingebettet in sattes Grün. Anschließend folgt eine längere Etappe von etwa 66 Seemeilen über den Ärmelkanal zu den Kanalinseln, mit einer nächtlichen Ankunft auf Alderney.
Je nach Tide und Wind segeln wir weiter nach Guernsey, wo wir voraussichtlich einen Tag verbringen. Zeit für einen Spaziergang, ein erfrischendes Bad in einem natürlichen Meerwasserpool oder einen Bummel durch das charmante Städtchen St. Peter Port.
Wenn das Wetter es zulässt, steuern wir auch die kleine, wilde Insel Sark an. Dort gehen wir vor Anker und setzen mit dem Beiboot an Land über, um das autofreie Eiland zu Fuß zu erkunden – bekannt für seine unberührte Natur und eindrucksvolle Landschaften.
Der Tidenhub – der Unterschied zwischen Ebbe und Flut – ist hier beeindruckend und kann bei Springtide bis zu 9 Meter betragen. Das macht das Segeln in diesem Revier spannend und abwechslungsreich. Die starke Gezeitenströmung bestimmt unser gesamtes Fahrtenprogramm. Die Landschaft verändert sich ständig: trockenfallende Sandbänke und bizarr geformte Felsen tauchen auf und verschwinden wieder – ein spektakulärer Anblick.
Häfen wie Carteret in der Normandie sind wunderschöne Optionen, erfordern jedoch eine sorgfältige Planung: Der Zugang fällt bei Niedrigwasser vollständig trocken.
Diese Region bietet nicht nur eine nautische Herausforderung, sondern auch eine wunderbare Mischung aus britischer Gastfreundschaft und französischem Charme. Stell dir vor: frische Croissants zum Frühstück und gemütliche Pubs am Abend. Es gibt auch Zeit für Spaziergänge entlang der Klippen und in malerischen Dörfern – hier gehen Entspannung und Abenteuer Hand in Hand.
Wir beenden diese besondere Segelreise auf Jersey – wo wir unser Abenteuer in einer der besten Pizzerien der Welt feiern.
Die Tagesetappen variieren zwischen 7 und 66 Seemeilen. Der obige Zeitplan ist abhängig von Wetter, Wind und Gezeiten, wir werden bei Bedarf davon abweichen.
Kategorie A/C/E: Eine Kombination aus einer Überfahrt und Seesegeltraining, bei der auch nachts gesegelt wird. Außerdem gibt es auch kürzere Tagesetappen und ausreichend Zeit für Sightseeing.